Gruppentherapie – gemeinsam stärker?

An was denkst Du, wenn Du das Wort Therapie hörst? Vielleicht hast Du eine*n Therapeut*in und eine*n Patient*in im Kopf, die sich gegenüber sitzen und ein Vier-Augen-Gespräch führen. Also eine Psychotherapie im klassischen Sinn. Wahrscheinlich hast du weniger folgendes Bild im Kopf: Eine Gruppe von Personen, die mit einer*m Therapeut*in spricht. Bei letzterem spricht man von einer Gruppentherapie.

Gruppentherapie bedeutet, wie es der Name schon erahnen lässt, dass die Therapie in einer Gruppe bestehend aus mehreren Patient*innen stattfindet (meistens ungefähr drei bis acht). Eine bestimmte Anzahl von Mitgliedern ist dabei nicht festgelegt, allerdings wird zwischen einer geschlossenen Gruppe (die die ganze Zeit die gleichen Mitglieder enthält) und einer (halb)offenen Gruppe (in der die Mitglieder durch ihre individuelle Beendigung der Therapie wechseln) unterschieden.

Verschiedenste Therapieformen können in der Gruppentherapie angewandt werden. Welche die bekanntesten sind, kannst Du hier nachlesen. Fragst Du Dich auch, ob Deine präferierte Therapieform von der Krankenkasse übernommen werden würde?

Anfangs mag man sich denken: „Ich möchte nur ungern meine Gedanken und Gefühle mit Fremden teilen“, allerdings ist genau das auch einer der großen Vorteile der Gruppentherapie. Unabhängig davon, dass jede Person sich selbst aussuchen darf, was und wie viel sie erzählt, kann ständiges Feedback der anderen Mitglieder zu einem regen Austausch und einer neuen Perspektive der Problemlösung führen. Teilweise können dadurch sogar Ziele der Therapie effektiver und schneller erreicht werden. Akzeptanz, Verständnis und Zugehörigkeitsgefühl zur Gruppe spielen dabei eine besondere Rolle.

Du bemerkst:

Mit Deinen Problemen bist Du nicht alleine.

Auch für die Psychotherapierenden bietet die Gruppentherapie entscheidende Vorteile: Sie können mehr Therapieplätze anbieten, was wiederum zu kürzeren Wartezeiten und schnellerer Hilfe führt.

Trotz diesen entscheidenden Vorteilen mag die Gruppentherapie nicht für jeden geeignet sein. Eine wichtige Voraussetzung ist, sich zumindest bis zu einem gewissen Grad damit wohlzufühlen, in einer Gruppe sprechen und Gedanken und Gefühle teilen zu können. Je nach Größe der Gruppe kann das individuelle Eingehen auf Probleme Einzelner ein wenig auf der Strecke bleiben. In diesem Punkt ist die Einzeltherapie durch eine direkte Eins-zu-Eins Kommunikation klar im Vorteil.

Denkst Du darüber nach, eine Gruppentherapie zu beginnen? Solltest Du diese Punkte erfüllen, könnte solch eine Therapie gut für dich geeignet sein. Dies ist selbstverständlich nur eine Orientierung für Dich selbst und keine professionelle Empfehlung:

  • Ich bin bereit, über meine Probleme, Gedanken und Gefühle auch in der Anwesenheit anderer zu sprechen.
  • Ich habe keine Schwierigkeiten, mich auch in einer größeren Gruppe wohlzufühlen.
  • Ich würde mich freuen, nicht alleine mit der*m Therapierenden zu reden, sondern auch Perspektiven von anderen Menschen kennenzulernen, denen es ähnlich wie mir geht.
  • Ich möchte meine Wartezeit wenn möglich reduzieren.

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Quellen:

https://www.therapie.de/psyche/info/therapie/gruppentherapie/definition-ablauf/

https://www.tk.de/resource/blob/2049260/7af9e8607a11d18714fa8dc93032771f/informationsflyer-gruppentherapie-data.pdf

https://www.libermenta.com/therapie/therapiesettings/gruppentherapie/

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