Lonely Lockdowns – Wie wirkt sich die Pandemie auf unsere psychische Gesundheit aus?

Die Corona-Pandemie dauert nun schon mehr als zwei Jahre an und hat für viele von uns das Leben auf den Kopf gestellt. Von milden Restriktionen bis hin zu harten Lockdowns haben wir seit dem Frühjahr 2020 die unterschiedlichsten Maßnahmen miterlebt, was an den wenigsten von uns spurlos vorbeigegangen ist.

Hier kommt das Stichwort unserer mentalen Gesundheit ins Spiel. Hat sich unsere psychische Gesundheit durch die Pandemie verändert und wenn ja, inwiefern? In diesem Artikel findest Du einige Zahlen und Fakten über psychische Gesundheit und welche Auswirkungen die Pandemie auf diese hat.

Bereits im Jahr 2020, dem Jahr des Beginns der Pandemie, gab es unzählige Berichte über eine stärkere psychische Belastung, die mit der neuen Situation einherging. Explizit kamen hier immer wieder Symptome wie Angst oder Depressionen zur Sprache, beispielsweise auch in der deutschlandweiten NAKO Gesundheitsstudie mit rund 200.000 Teilnehmenden.

Im Laufe der Zeit wurden diese Ergebnisse belegt, wenn nicht sogar verstärkt. Das Covsocial Projekt in Berlin zog einen Vergleich zwischen dem ersten Lockdown im März 2020 und dem Lockdown im März 2021 und zeigte, dass Stress, Angst und Depressionen anstiegen, während positive Schutzfaktoren wie Optimismus und Zugehörigkeitsgefühl in diesem Zeitrahmen sanken. Es wird von einem “Schock-Effekt” bezüglich des ersten Lockdowns gesprochen, während der zweite Lockdown bis ins Frühjahr 2021 mit einem “Ermüdungs-Effekt” gleichgesetzt wird.

Eine Befragung aus dem Juni 2021 zeigte, dass jede*r dritte Befragte negative Auswirkungen auf die mentale Gesundheit spürte, was einen Anstieg von über 9% im Vergleich zum Jahre 2020 beträgt. Die Betriebskrankenkassen (BKK) führen dies auf die Andauer der Pandemie sowie der Maßnahmen zurück. Ebenso litt die körperliche Gesundheit, was jede*r vierte Befragte bestätigte, und einen Anstieg von fast 8% im Vergleich zum Jahre 2020 verzeichnete.

Ein Bericht aus Bayern unterstützt nicht nur Ergebnisse wie eine Zunahme von Depressionen, Ängsten oder auch ein verändertes Suchtverhalten, sondern differenziert ebenso zwischen den verschiedenen Zeitpunkten. Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 seien hauptsächlich ältere Menschen psychisch betroffen gewesen, während der zweite Lockdown im Herbst 2020 auch jüngere Menschen stärker mental belastete. Auf lange Sicht sei durch die Pandemie mit einem insgesamten Anstieg psychischer Störungen zu rechnen.

Insgesamt hat die Corona-Pandemie zu einem starken Anstieg der psychischen Belastung in unserer Gesellschaft geführt, die sich bei unterschiedlichen Personen auch unterschiedlich stark auswirkt.

Und was kann ich tun, wenn ich das Gefühl habe, betroffen zu sein?

Ein Tipp von uns: Reden. Sprich mit deinen Vertrauten über deine Gedanken und Gefühle. Das können deine Familie, deine Freunde oder andere Personen sein, mit denen du diese Gedanken teilen möchtest. Wenn du merkst, dass dein Alltag langfristig negativ beeinflusst ist, zögere nicht, dir professionelle Hilfe zu suchen. Informationen rund um die Psychotherapie findest du hier.

Wie sieht es bei Dir aus? Merkst auch Du psychische oder körperliche Auswirkungen der Pandemie oder hast Du vielleicht gute Tipps, wie Du deine mentale Gesundheit stabil hältst? Teile Deine Gedanken gerne mit uns in den Kommentaren.

Hat Dir der Blogbeitrag weitergeholfen und zu Deinem Verständnis beigetragen? 
Ja: Wir freuen uns, wenn Du ihn mit anderen Personen teilst! 
Nein: Wir sind dankbar für Dein Feedback und Deine Verbesserungsvorschläge!

Hast du bereits selbst Erfahrungen gesammelt? Dann tritt mit uns in Kontakt und hilf uns dabei, mentale Gesundheit für jeden erreichbar zu machen!


Quellen:

https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/nako-gesundheitsstudie-starkere-psychische-belastung-durch-corona-pandemie-12564.php

https://www.covsocial.de/wp-content/uploads/2021/11/CovSocial_DE_WEB.pdf

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/129575/Pandemie-wirkt-sich-negativ-auf-koerperliche-und-psychische-Gesundheit-am-Arbeitsplatz-aus

https://www.sonntagsblatt.de/artikel/bayern/bayerischer-psychiatriebericht-pandemie-psychische-gesundheit

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